Das Haus am See

Quenya musste über diesen Kommentar lächeln.
Sie öffnete den Kleiderschrank und schaute hinein. Irgendwie waren durch Magie all ihre Kleidungsstücke anwesend, was Quenya irgendwie beruhigte.
Es war immer noch ein wenig merkwürdig, nun ein Familie zu haben. Einen Ehemann, einen Sohn.
Und sie wusste nicht wirklich, wie das mit der Schule weitergehen würde. Einer müsste zu Hause bleiben - theoretisch.
Dann kam ihr ein weiterer Gedanke, der sie betrüben ließ.
Immer noch hatte sie sie Türen des Kleiderschrankes in den Händen und starrte in dessen Inneres, damit Blake ihr Gesicht nicht sehen konnte.

Blake lief auf und ab und sah Quenya am Schrank stehen.
"Ist alles in Ordnung..?"
Fragend sah er sie an.

Schnell setzte Quenya wieder ein Lächeln auf und schloss den Schrank.
Sie drehte sich zu Blake um und sah ihn an.
"Natürlich. Es ist alles toll. Alle meine Kleider sind hier, also wird dein Wunsch in Erfüllung gehen, dass ich mich so kleide wie immer."

Er seufzte.
"Quenya.. Wir sind verheiratet. Ich merke doch, dass etwas nicht stimmt."
Es gab immer so viele Probleme, obwohl er doch so perfekt war.
Mal sehen was es diesmal war.

Quenya blickte ihn an und ahnte irgendwie, was in seinem kleinen Gehirnchen vor sich ging, sagte aber nichts darüber, sondern hob einfach nur eine Augenbraue.
"Nun ja...", fing sie dann zögerlich an, "Mir kommt gerade wieder das in den Sinn, was Celest zu uns gesagt hat. Ob Alec wohl gut oder böse wird. Und, naja, dann hab ich die ganze Situation generell betrachtet. Du bist auf der Bösen Seite, ich auf der Guten. Ob das gutgehen kann, so, auf Dauer?"

"Jaaa. Das wird schon."
Er kratzte sich am Kopf.
"Vielleicht wird er auch schizophren.."
In seinem Kopf spielte sich wieder ein eigenartiges Szenario an über das er grinsen musste.
"So betrachtet ist es ja irgendwie seine Entscheidung.. müssen wir uns dann halt mit abfinden."

Kurz lächelte Quenya, dann trat sie einen weiteren Schritt auf Blake zu, bis sie fast Körperkontakt hatten.
Sie nahm seine Hände in die Augen und betrachtete diese erst, blickte dann jedoch wieder zu ihrem Mann auf.
"Und...was ist mit uns? Wenn...du weißt schon, die Situation in Azara eskaliert zwischen Gut und Böse."

"Bis jetzt ist noch ncihts passiert und das wird bestimmt auch so bleiben."
Blake gab Quenya einen Kuss.
"Denken wir einfach nicht daran."
Er lächelte sie freundlich an.

Quenya lächelte kurz auf, erwiderte Blakes Kuss und wandte sich dann von ihm ab.
"In Ordnung."
Flink huschte sie zur Tür, hielt dort an und schaute zurück zu Blake.
"Hast du Hunger?"

"Nein. Nicht wirklich."
Er setzte sich auf einen stuhl der da so stand.
"Hast du denn Hunger?"

Unschlüssig zuckte Quenya mit den Schultern.
"Naja, ein bisschen vielleicht."
Sie lehnte sich gegen den Türrahmen und sah Blake an.
"Eigentlich hatte ich etwas kochen wollen, aber du da ja keinen Hunger hast, ist das unwichtig."

"Ja. Da hast du wohl recht, aber es ist doch noch ein bisschen früh zum essen."
Er legte den Kopf in den Nacken.
"Ich bin ja nichtmal richtig wach."

Raven hatte sich mal gedacht, dass er Blake und Quenya einen Besuch abstatten könnte.
Da er vermutete, dass die beiden eh vor Langeweile umkamen, schien ihm dies die richtige Ablenkung zu sein.
Er transportierte sich zu dem Haus der frisch gebackenen Familie - mitten ins Zimmer, wo die beiden standen.
"Moin."

"Moin, Schweinebacke."
Er schaute kurz zu Raven.
"Alles klar bei dir?"

"Joa, kann mich nicht beklagen. Bei dir?"
Währenddessen schaute er sich im Zimmer um.
"Irgendwie...sieht das hier ziemlich langweilig aus. Wer hat das eingerichtet? Vermutlich nicht Quenya - naja, obwohl, ihren schlechten Geschmack sieht man ja an Blake."

"Wieso antwortest du überhaupt...?"
Er starrte gegen die Wand.
"Du weißt ganz genau, dass es mich einen feuchten Dreck kümmert, wie es dir geht."

"Na, ich dachte, dann fühlst du dich wichtig."
Er grinste ihn an, ging dann zu ihm hin und legte seinen Arm um Blakes Schulter.
"Und wie ist es so mit 'nem Baby im Haus? Leidet etwas sehr Spezielles darunter?", raunte er ihm ins Ohr, den Blick auf Quenya gerichtet.

"Noch leidet nichts darunter."
Blake stand auf und ging zu Raven.
Dann legte er seinen Finger auf siene Stirn.
"Du könntest bald darunter leiden."

Provozierend blickte er Blake an.
"Ach ja? Wieso das denn? Ich schlafe schließlich nicht mit deiner Frau - oh, warte. Vielleicht ja doch."
Er schob Blakes Finger von seiner Stirn und verschränkte dann die Arme.

"Deine dreckigen Spuren an ihr würde ich bemerken.."
Er grinste. Er musste ihn ja nicht gleich wieder zusammenschlagen.
"Hast du sonst noch ein Anliegen?"

"Dreckig? Ich? Nie im Leben."
Er zwinkerte Quenya zu, die ihn nur mit einem kurzen Augenbrauenhochziehen würdigte. "Ich gehe mal eben nach Alec sehen.", sagte sie und verschwand aus dem Raum.
Raven wandte sich Blake zu.
"Ja, eigentlich schon. Der Schulleiter schickt mich, um zu fragen, ob du nun wieder auf unsere Schule gehen wirst."

"Mal sehen."
Er wandte sich von Raven ab.
"Wenn es sich ergibt, dann wieder.. Sonst noch was?"

Zwar war er nicht sehr zufrieden mit der Antwort, aber er spürte, dass Blake irgendwie gereizt war - okay, das war er immer, aber diesmal besonders.
Mochte er seine Anwesenheit nicht? Das konnte doch nicht sein, schließlich war Raven doch so toll.
Doch er schüttelte nur den Kopf.
"Nein, nichts mehr."
In diesem Moment kam Quenya wieder in den Raum.
"Ich verschwinde dann auch mal wieder und lass euch Turteltauben alleine."
Kurz nickte er Blake und Quenya zu, dann war er verschwunden.

"Endlich alleine"
Blake sank auf einen Stuhl in der Küche.
"Warum muss er auch einfach so vorbei kommen. Er nervt.. Nur weil er da war bin ich jetzt total angepisst und das eigentlich nur aus Prinzip, aber egal.."
Er schaute zu Quenya und lächelte.
"Was machen wir jetzt?"

Milde lächelnd trat Quenya zu ihm hin, stellte sich vor ihn und legte ihre Arme um seinen Hals.
"Sei doch mal ein bisschen freundlicher zu ihm. Was hast du eigentlich gegen ihn? Ich dachte, ihr wärt beste Freunde."
Sanft strich sie ihm über die Wange und gab ihm einen zärtlichen Kuss.