Dachterrasse

Das ist die Dachterrasse der Schule, auf die man sich zurückziehen kann, wenn man alleine sein möchte.

Quenya kam mit Asaliah auf der Dachterrasse an.
Hier war es ruhig und wunderschön. Auf der Terrasse stand eine Schaukelbank, Blumen rankten hier und dort, über der Terrasse war ein Sonnenschirm aufgespannt und die Fliesen waren durch die Sonne angewärmt.
"Das ist mein Lieblingsplatz. Hier komm ich sehr gerne hin. Weil es hier so schön ist und man schön träumen kann."
Die Fee lächelte.

Neugierig betrat Asaliah die Terrasse. Die Sonne blendete sie sehr stark und desshalb knuff sie vorerst die Augen zu.
"Die Sonne ist böse zu mir..."
Durch einen Spalt in ihrem Augenlied navigierte sie sich unter den Sonnenschirm und setzte sich auf den Boden.
"Es ist wirklich schön hier!"

"Ja, nich?"
Voller Freude drehte sich Quenya einmal im Kreis.
"Ich liebe diesen Platz. Vor allem, weil man hier auch so eine schöne Aussicht hat."
Sie ließ sich auf die Bank sinken und schaukelte fröhlich vor sich hin.

Asaliah legte sich auf den Boden und sah zu Quenya hinüber.
"Hmmm... Ich würde meiner familie gerne diesen Ort mal zeigen..."
Sie seuftste und lächelte der Sonne entgegen.
"Ich frage mich wie der Unterricht wird. Was ich wohl lernen werde? Ich will lernen mit meinen Kräften umzugehen und wie ich meinen Blutdurst kontrollieren kann... Dann kann ich vielleicht irgendwann zurück nach hause gehn."

Quenya lächelte.
"Du wirst hier eine Menge lernen. Und bestimmt auch mit deinen Kräften umzugehen und deinen Durst zu kontrollieren. Wozu gibt es diese Schule denn sonst?"
Sie zwinkerte ihr zu.
"Ich hab hier auch viel gelernt. Nur eins kann man einem nicht beibringen: traurig zu sein und Trauer zu verspüren..."
Seufzend lächelte sie.

Sie lächelte und stand auf. Kaum hörbar murmelte sie:
"Doch, das kann man..."
Langsam schritt sie auf den Rand der terrasse zu und lehnte sich auf das Geländer.

"Und wie?"
Neugierig blickte die Fee auf Asaliahs Rücken.
"Wenn du weißt, wie es geht, dann zeig es mir. Bitte."

Die Vampirin schüttelte energisch den Kpf.
"Ich habe einmal jemandem gezeigt was Trauer ist... Ich werde es nie wieder tun."
Schwungvoll drehte sie sich zu Quenya um und hatte ein verzerrtes Lächeln aufgesetzt.
"Ich lasse das nicht noch einmal geschehen."

Quenya nickte.
"Ach so, ich verstehe. Tut mir leid."
Sie schaukelte wieder hin und her.
"Na ja, vielleicht werde ich es ja bald sowieso erfahren, was Trauer ist. Wenn ... er meine Gefühle nicht erwidert, was wahrscheinlich der Fall sein wird."

Schnell lief sie zu Quenya hin und setzte sich neben sie auf die bank. Sanft legte sie ihre Arme um Die Fee und drückte sie leicht.
"Du sollst nicht wissen was Trauer ist... Sei lieber froh, dass du nicht weißt was das ist."

Quenya zuckte mit den Schultern und lächelte.
"Vielleicht hast du ja recht, aber lass uns über etwas anderes reden."

Asaliah lächelte und nickte dann.
"Gut... Aber welches Thema..."
Sie dachtre einen Moment nach und ließ Quenya nicht eine Sekunde los.
"Hmmm... Erzähl mir was von dir!"
Sie zwinkerte ihr zu.

Quenya lachte.
"Es gibt nicht viel Interessantes von mir, dass man erzählen könnte. Was willst du denn genau wissen?"
Sie lehnte sich zurück und schloss lächelnd die Augen.
"Aber dann musst du auch gleich etwas von dir erzählen."

"Du kannst mich alles fragen was du willst. Ich werde auch ehrlich antworten."
Asaliah lehnte sich ebenfalls zurück.
"Gut. Wo kommst du her? Und warum bist du jetzt hier?"

Die Fee überlegte, wo sie am besten anfangen sollte, und fing dann an zu erzählen.
"Ich wurde im Wald geboren, viele Meilen von der Schule entfernt. Da ich mehr sehen wollte von der Welt als bloß diesen einen Wald, also zog ich los, weg von meinen Freunden, und kam schließlich - nach langem Reisen - hier hin. Da es mir hier gefiel und ich dachte, dass ich genug gesehen hatte, blieb ich hier, um neue Leute kennen zu lernen und meine Fähigkeiten zu erweitern."
Sie lächelte.
"Und du? Erzähl."

Sie dachte einen Moment nach und fing dann an zu erzählen.
"Also... Es war einmel ein kleines Mädchen... nein Spaß. Ich komme aus einem Dorf weit im Westen. Dort verwandelte mich ein Vampir in das was ich jetzt bin... Ich konnte nicht dort bleiben, da ich mich nicht kontrollieren konnte. Also bin ich fort gegangen und mein Meister hat mich völlig verängstigt und verloren gefunden. Er hat mir alles beigebracht was ich bis jetzt über das Vampirdasein weiß und als er mir nichts mehr beibringen konnte hat er mich hier her geschickt. Er ist für mich wie ein Vater und ich verwisse ihn sehr, aber ich werde ihn wiedersehen sobald meine Ausbildung hier beendet ist. Ich werde ihn sicher stolz machen... Jedenfalls habe ich mir das vorgenommen."
Ein träumerischer Ausdruck lag in ihren Augen und sie schwelgte noch etwas in ihren Erinnerungen.

Quenya sah sie begeistert an.
"Ein tolles Ziel! Ich weiß, dass du es erreichen wirst! Dein Meister wird bestimmt sehr stolz auf dich sein!"
Sie lächelte.
"Was kannst du eigentlich so als Vampir?"

Aus den Augenwinkeln schielte Asaliah zu der Fee hinüber.
"Was man als Vampir so kann? Ich könnte es dir zeigen..."
Ein verschmitztes Grinsen spielte auf ihren Lippen.
"Aber jetzt nicht... Sonst verbrauche ich zu viel Energie. Ich möchte nur Blut trinken wenn es wirklich nötig ist, verstehst du? Ich kann schnell laufen hoch springen, schweben, mich in eine Fledermaus verwandeln, gut im Dunkeln sehen und verdammt gut hören. Nur unsere Magie behersche ich noch nicht. Mein Meister sagte mir, dass er sie mir nicht lehren wolle, weil das sehr gefährlich sein kann. Und was kannst du so?"

Quenyas Augen weiteten sich, als sie hörte, was Asaliah konnte.
"Wow. Cool."
Sie lächelte, als die Vampirin sie fragte, was sie kannte.
"Eine meiner Fähigkeiten kennst du schon. Meine Größe verändern."
Gesagt, getan.
Schon flog die kleine Fee umher.
"Das ist aber nicht das einzige, was ich kann. Ich kann mich unsichtbar machen - aber nur für ein paar Minuten. Ich kann Kindern Gaben verleihen und das Schicksal von Neugeborenen bestimmen. Ich liebe es, wenn ich die lächelnden Gesichter der kleinen Kinder sehe."
Verträumt lächelte sie und schwelgte in Erinnerungen.
Dann veränderte sie ihre Größe erneut und hockte sich neben eine Pflanze, streckte ihre Hand darüber aus und schon wuchs die Pflanze in die Höhe.
"Das ist auch eine meiner Fähigkeiten. Da ich eine Waldfee bin, kann ich sehr gut mit Pflanzen umgehen."
Sie grinste verschmitzt.

"Ich mag Pflanzen, aber ich kann nicht mit ihnen umgehen...."
Asa lächelte und hockte sich neben die Fee.
"Ich bin wohl nie von einer Fee beglückt worden..."

"Jedenfalls nicht von mir."
Quenya lächelte sie freundlich an.
"Du hast ein Talent, nämlich, freundlich und aufgeschlossen gegenüber anderen zu sein. Das haben nicht viele. Natürlich wurdest du von einer Fee beglückt."

Asaliah musste herzlich lachen, als sie das hörte.
"Naja... Dieses Talent hat mir aber auch schon eine Menge ärger eingehandelt."
Schwungvoll erhob sie sich wieder und schaute in den Himmel hoch.

"Man muss nur wissen, wie man es einsetzt, dann bringt es einem keinen Ärger."
Sie lächelte.
"Aber auch Ärger gehört zum Leben dazu. Ich hatte auch schon viel Ärger wegen meiner Art, aber ich persönlich ärgere mich nicht darum."

Sanft tippte sie Quenya leicht mit dem Zeigefinger auf die Stirn.
"Du bist süß, weißt du das?"
Leise stimmte Asaliah ein kleines Lied an. es hatte eine traurige und langsame Melodie.
"Ich bin wieder mit fragen dran... Was ist dein sehnlichster Wunsch?"