Der Wald

Quenya sah Blake unentwegt an.
Sie konnte es nicht fassen. Es klang unwirklich.
//Du hast mich enttäuscht, Blake. Auch wenn er nicht stirbt, werde ich dir verzeihen können...//

Er blickte einmal zu Quenya und dachte darüber nach, was er gerade zerstörte.
Sie hatte ihm zum erstenmal das Gefühl gegeben geliebt zu werden.
Andererseits war da dieses Gefühl das nach Rache dürstete...
Er musste sich entscheiden, aber er konnte nicht. Er schüttelte den Kopf. Er wollte nicht daran denken.
Er schaute zu Celest, die ein Buch in der Hand hielt. Ein mächtiges Buch wie Blake spürte.
//Mal sehen, ob das Buch es tatsächlich schafft..//

In Gedanken stieß sie einen tiefen Seufzer aus.
Sie schloss die Augen und wandte sich ab.
Die Fee ließ sich mit hängendem Kopf zu Boden sinken.
Hatte sie sich wirklich so in Blake getäuscht? Sie hatte doch gedacht, er würde Raven nicht umbringen. Das konnte er doch seinem besten Freund nicht antun.
Aber er hatte es getan.
Ihr Herz schmerzte, als sie darüber nachdachte.
Sie hatte gesagt, dass sie es ihm niemals verzeihen würde. Aber sie liebte ihn doch.
Wenn Raven jedoch wirklich sterben würde,...

Im Augenwinkel sah Blake wie Quenya zu Boden sank.
//Quenya...//
Er spielte mit dem Gedanken zu ihr zu gehen, doch irgendetwas hielt ihn davon ab.
Vielleicht der Gedanke, dass das Gefühl der Rache im Moment stärker war, als die Liebe zu Quenya...

Quenya sah kurz zu Blake hinüber.
Wie sehr wünschte sie sich, er würde zu ihr hingehen und sie in den Arm nehmen. Ihr sagen, dass er sie liebte. Dass Raven nicht sterben würde. Dass alles wieder gut werden würde.
Aber er kam nicht.
Als ob ihn irgendetwas davon abhalten würde.
//Bin ich dir so wenig wert...?//

Immerwieder schielte Blake zu Quenya. Er versuchte seine Gefühle zu verdrängen, aber es ging nicht. Doch er konnte sich immernoch nicht dazu durchringen zu Quenya zu gehen.
Er wusste, dass er ihr später nur wehtun würde. Raven würde sterben oder nicht mehr so sein wie vorher.

So langsam reichte es ihr.
"Blake, du bist ein Arschloch..."
Sie verschränkte trotzig die Arme.

Ohne sie auch nur anzuschauen antwortete er.
"ja du hast recht.. vermutlich."
Was tat er gerade? Er machte alles kaputt und es kümmerte ihn nichtmal.
Wieso?

Sie hob eine Augenbraue.
"Ich hasse dich..."
Sie sprang auf ihre Füße und schrie ihn an.
"Zuerst versuchst du, Raven umzubringen. Dann hast du irgendetwas Schlimmes mit ihm vor, ein Dämon entführt ihn und dich kümmert das alles gar nicht! Du machst gerade alles kaputt, merkst du das gar nicht? Ich hasse dich! Ich hasse dich!"
Dann stürmte sie davon.

Sein nächster Fehler war, dass er Quenya nicht hinterherlief.
Er blieb einfach stehen und das einzige was er hinzufügte war:
"Mamoru ist ein Halbdämon.."
Er war ein Arschloch.

Tränen liefen über ihre Wangen, als sie davon rannte.
Im Moment kümmerte sie sich nicht um Celest oder um Raven. Der Schmerz war zu viel für die kleine Fee.
Nach vielen Minuten, in denen sie blindlings durch den Wald gestürmt war, stürzte sie zu Boden und fing hemmungslos an zu schluchzen.
"Ich hasse ihn!"
Sie rollte sich auf dem Boden zusammen und schluchzte und weinte weiter in der Dunkelheit.

Celest konnte wärend des Zaubers alles mit bekommen. Dann sagte sie zu Blake. " Oh man ihr habt echt probleme. Auserdem gibt es probleme. Der Zauber geht nur bis zu einen bestimmtn ort. Dann hört er auf. Raven muss irgenwie verschwundensein. Zumindestens befindet er sich nicht mehr hier. " Celest klappte das Buch zu. Doch sie behilt es weiter in der Hand. Dann ging sie auf Blake zu. " Oh man Junge. Ich gebe dir einen tipp. Du solltest hinter her. Sonst wird das alles noch schlimmer. Was auch immer dich davon abhält. Schaff es bei seite. " Sie lächelte ihn freundlich an. " Sonst muss ich dich umbringen. So wie ich es mir geschworen habe. Und jetzt ab."

Blake nahm die Worte von Celest mit einem seuftzen auf.
Er wusste, dass sie Recht hatte. Doch er zögerte noch immer..
Letzten Endes konnte er sich doch durchringen und rannte in den Wald.
"Deine Magie ist eben nicht gut genug!" war das letzte was er Celest zurief, bevor er sich auf die Suche konzentrierte.
//Quenya... Wo bist du?//

" Meine Magie ist super du blödmann." Celest lief undauffällig hinter her. // Wenn Raven an dieser stelle war. Dann . Ja das ist es. Er muss in dieser anderen Welt sein. Aber nur durch hexenmeister komm ich da hin. Ich sollte aber unauffällig bleiben.//

Sie hörte Schritte; das Gras, welches auf dem Boden wuchs, strich ihr leise über die Wange.
Es war Blake.
Sie setzte sich auf und versteckte sich hinter einem Baum, kniff ganz fest die Augen zusammen.
Dann hoffte sie, dass Blake sie nicht finden würde.

Irgendwann blieb Blake stehen und schaute sich um.
Er spürte das Quenya in der Nähe war. Er wusste nur nicht wo sie war.
"Quenya...?"

Quenya zog ihre Beine heran, umklammerte diese mit ihren Armen und legte ihren Kopf auf die Knie.
"Geh weg...!", flüsterte sie.
Ihre Wangen fühlten sich nass an, ihre Augen brannten.

Celest folge ihn . Unaufälli. Dann konnte sie Quenya erkennen. Blake hatte sie woh noch nicht gefunden. Schnell setzte sie sich auf einen Baum. " Na dann kann es ja los gehen. Fählt nur noch das popcorn und ne Cola. Ne von Cola werde ich immer total aufgedreht. Bin aber mal gespand wie lang er brauch."

Blake konzentrierte sich und vesuchte etwas wahrzunehmen.
Doch da war nichts.. oder doch? Plötlich lächelte er und löste sich in Luft aus.
Das einzige was blieb war Stille...

Er war verschwunden.
Erleichtert atmete die Fee auf und öffnete die Augen.
Sie wischte sich über die Wangen, um die Tränen wegzuwischen, aber das half auch nichts dagegen, dass immer wieder neue kamen.

Blake blickte von seinem Ast auf Quenya. Nach einigen Sekunden lies er sich zur Seite fallen, sodass er kopfüber hinter Quenya hing.
Sanft berührte er ihre Schulter.
"So leicht wirst du mich nicht los.." flüsterte er.

Quenya erschrak so dolle, dass sie zur Seite kippte und hart auf dem Boden aufschlug.
Erstarrt blickte sie Blake an.
Ihr Herz raste und ihr Atem ging schnell.
"Was willst du? Lass mich in Ruhe!"

"Ich wollte mich entschuldigen..."
Er schaute zu Boden.
"Ich erwarte nicht, dass du mir verzeist... Ich wollte nur, dass du es weißt..."

"Entschuldigen?!"
Sie sprang auf, stemmte ihre Hände in die Hüfte und sah ihn wütend an.
"Entschuldigen ist ein bisschen wenig dafür, was du alles getan hast!"

"Wie schon gesagt... Ich erwarte nicht, dass du mir verzeist..."
Er schloss die Augen.
"Ich hätte es auch nicht verdient, aber es gibt diese böse Seite in mir und weiß nicht, ob sie jemals verschwinden wird, aber was ich weiß ist, dass die gute Seite in mir dich immer lieben wird."